Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

84 85 Begegnungs - und Entdeckungsraum Begegnungs - und Entdeckungsraum Der Kalksteinabbau prägt bis in die Gegenwart maßgeblich die Entwick- lung der Stadt Rüdersdorf. Heute kann die Region auf eine mehr als 760 Jahre andauernde Geschichte zurückblicken. Als elementarer Be- standteil von Zement und weiteren Baustoffen ist Kalkstein immer noch Kulturhaus »Martin Andersen Nexö« Rüdersdorf Einst als Arbeiterpalast bezeichnet, dient ein ehemaliges Kulturhaus in Rüdersdorf bis in die Gegenwart als örtliches Kulturzentrum. ein bedeutender Rohstoff für die Bau- industrie. Mit dem 1948 gegründeten » VEB Rüdersdorfer Kalk-, Zement- und Betonwerk« intensivierte sich der umfangreiche Abbau des Gesteins in Rüdersdorf. Der im benachbarten Zementwerk verarbeitete Kalkstein kam nicht nur in Berlin, sondern auf zahlreichen Baustellen im Land zum Einsatz, so auch beim Bau der Ber- liner Mauer beziehungsweise der innerdeutschen Grenze. Der Geschichte des Kalksteinabbaus kann im hiesigen Museum nachge- spürt werden. Das zwischen 1954 und 1956 in Rüd- ersdorf errichtete Kulturhaus wird bis heute bespielt. An zahlreichen Stand- orten der jungen DDR sollten die auch als »Paläste des Sozialismus« bezeich- neten Kulturhäuser das kulturelle Leben in den jeweiligen Regionen maßgeblich gestalten. Das Kulturhaus »Martin Andersen Nexö« in Rüdersdorf zählt zu den wenigen historischen Kultur- stätten aus dieser Ära, die noch immer genutzt werden. Kontakt: Kalkberger Platz 31 15562 Rüdersdorf bei Berlin, Deutschland www.museumspark.de Geöffnet: Januar –Dezember GPS : 52 ° 28 ‘ 16 . 2 “N 13 ° 46 ‘ 40 . 3 “E Kulturhaus »Martin Andersen Nexö« i Die Gedenk- und Dokumentations- stätte „Opfer politischer Gewaltherr- schaft“ informiert über die Geschichte politischer Verfolgung während des Nationalsozialismus, unter der sowje- tischen Besatzungsmacht und in der DDR -Zeit. Anhand ausgewählter Biographien wird auf Menschen aus der Region aufmerksam gemacht, die wegen ihrer politischen Überzeugung, ihres Glaubens, ihrer Rasse, ihr wider- ständiges Verhalten oder auch nur auf Verdacht hin verfolgt wurden, in die Lager kamen, in die Mühlen der politi- schen Strafjustiz gerieten, unter un- menschlichen Bedingungen ihr Leben verloren oder sogar gezielt ermordet wurden. Zu besichtigen sind erhaltene Einzelzellen des ehemaligen Gefäng- nisses und weitere Räumlichkeiten. Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft“ Die Dokumentationsstätte erinnert an das Repressionssystem der DDR. Historisch kommt der Haftanstalt eine überregionale Bedeutung zu. Während des Nationalsozialismus war sie Teil des Terror- und Unterdrückungsappa- rats. 1945 / 46 wurde das Gefängnis vom sowjetischen Geheimdienst zur Durchschleusung von etwa 13 . 000 deutschen und sowjetischen Häftlin- gen in die Lager des Gulag genutzt. Frankfurt (Oder) war mit über 100 Vollstreckungen der wichtigste Hin- richtungsort der gesamten sowjeti- schen Besatzungszeit. Erinnert wird darüber hinaus an die Geschichte des Speziallagers Nr. 6 sowie an politische Massenverhaftungen dieser Zeit. Ab 1952 war Frankfurt Hauptstadt des gleichnamigen Bezirkes. Im Gefängnis wurden durch das Ministerium für Staatsicherheit und durch die Volks- polizei unter anderem politische Gefangene inhaftiert. Neben der Dauerausstellung werden Wechsel- ausstellungen sowie ein Veranstal- tungsprogramm angeboten. Kontakt: Collegienstr. 10 15230 Frankfurt (Oder), Deutschland www.museum-viadrina.de/museum/ gedenkstatte Geöffnet: Di und Do 10 . 00 - 17 . 00 Uhr und nach Voranmeldung GPS : 52 ° 20 ‘ 55 . 8 “N 14 ° 33 ‘ 12 . 2 “E Gedenkstätte „Opfer politischer Gewalt- herrschaft“ i

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